Veranstaltung: | 1. LANDESMITGLIEDERVERSAMMLUNG GRÜNE JUGEND BRANDENBURG 2018 |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Anträge |
Antragsteller*in: | Landesvorstand GRÜNE JUGEND Brandenburg (dort beschlossen am: 02.03.2018) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 03.03.2018, 10:05 |
A3: Jetzt aber richtig! Ehrenamtliches Engagement in der Jugendverbandsarbeit fördern
Antragstext
Die GRÜNE JUGEND Brandenburg begrüßt junges, ehrenamtliches Engagement – ob
politisch oder zivilgesellschaftlich, ob bei der BUND-Jugend oder der
Sportjugend, ob bei den jungen Philatelist*innen oder im Kreisjugendring, und
will genau diese unterstützen. Als selbst aus ehrenamtlich aktiven jungen
Menschen bestehender Verband und aus dem Dialog mit dem Landesjugendring, der
die Interessen der freien Jugendverbände vertritt, sowie aus dem mit anderen
ehrenamtlich Aktiven, wissen wir, welche Schwierigkeiten sich gerade für junge
Menschen, insbesondere für Schüler*innen, Auszubildende und Studierende auftun
können und wie man diese beheben kann. Daher fordert die GRÜNE JUGEND
Brandenburg:
- Eine deutliche Erhöhung der Mittel für die Maßnahmen der Jugendverbandsarbeit!
Wir wollen 1,8 Millionen Euro mehr von der Landesregierung im Landesjugendplan.
Das sichert vor allem die weitere Handlungsfähigkeit der Brandenburger
Jugendverbände und würde es den landesweit tätigen Verbänden erlauben ihre
Arbeit mit einer angestellten Person besser zu organisieren und die Aktiven
damit zu entlasten.
- Die Schaffung verbindlicher Freistellungsregelungen für ehrenamtliches
Engagement in Schule und Hochschule durch Ergänzung des AG KJHG – weil es nicht
von der einzelnen Lehrperson abhängen soll, ob ehrenamtliches Engagement auch
durch solche Ausnahmen stattfinden kann.
- Eine 35-Stunden-Woche für Schüler*innen, in der alle schulischen Anforderungen
wie Hausaufgaben schon inklusive sein sollen, als Maximum – um ehrenamtliches
Engagement neben der Schule überhaupt ausüben zu können.
- Die Schaffung eines „Schulferienschutzes“ für Studierende, der vorsieht, dass
während dieser in Hochschulen keine verpflichtenden Leistungsnachweise oder
Anwesenheiten bei Lehrveranstaltungen erbracht werden müssen – um ihnen
ehrenamtliches Engagement, gerade auch z.B. als Jugendbetreuer*in bei
Feriencamps zu ermöglichen.
- Anrechnungsmöglichkeiten für ehrenamtliches Engagement an Hochschulen, sowohl
als Praktika, in Form von Leistungspunkten und als Wartesemester. Außerdem soll
die Verlängerung der Regelstudienzeit um bis zu zwei Semestern möglich sein,
wenn für die entsprechende Dauer ein ehrenamtlichen Wahlamt in einem
Jugendverband ausgeübt worden ist.
- Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit von Jugendlichen durch Vergünstigungen.
Dauerkarten für den ÖPNV sollen ermäßigt werden, der Eintritt, etwa für
öffentliche Schwimmbäder oder Museen frei, wenn bspw. durch eine Juleica- oder
Ehrenamts-Karte ein Nachweis erbracht werden kann.
Begründung
Als Mitglied des Rings Politischer Jugend (RPJ) sind wir zwar selbst nicht Teil des parteiunabhängigen Landesjugendrings (LJR), teilen wohl aber viele Erfahrungen in unserer Arbeit als Verband und wissen daher aus erster Hand selbst, dass die Verbandsarbeit zeit- und belastungsintensiv sein kann. Wo die Bereitschaft für jugendliches Engagement vorhanden ist, darf es auf keinen Fall an Möglichkeiten mangeln sich mit Spaß an der Sache, seiner Zeit und seinem Herzblut einzubringen. Genau deshalb bedarf es einer massiven Aufwertung der Förderung solchen Engagements, das Jugendliche auch für Politik und Demokratie begeistern kann. Als Parteijugendorganisation sind wir mitunter noch in einer besseren Situation, als die Mitglieder des LJR, die oft weder auf ein gesichertes Budget, noch ein gewisses Unterstützer*innennetzwerk zurückgreifen können. Als Teil unseres Selbstverständnisses wollen wir natürlich, dass allen Jugendlichen, die sich auf eine solche Weise einbringen möglichst nicht noch erschwert wird, zu tun, worauf sie Lust haben.
*AG KJHG = Erstes Gesetz zur Ausführung des Achten Buches Sozialgesetzbuch - Kinder- und Jugendhilfe
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